Geschichte des Jagdhorns
Das Jagdhorn mit seinen Naturtönen
Das Horn als Hilfsmittel für die Jagd findet seinen Ursprung bereits in der Keltenzeit. Damals spielte man auf Tierhörnern. Im 18. Jahrhundert wurden die Tierhörner zunehmend durch Metallhörner abgelöst. Dadurch eröffneten sich neue Möglichkeiten und die konzertante Jagdmusik entstand. Heute gibt es unterschiedliche Formen von Jagdhörnern.
Zuerst hatte sich ein großes Jagdhorn durchgesetzt, das zwischen 1700 und 1800 bei der aus Frankreich übernommenen prunkvollen Reitjagd als Piqueurhorn oder Parforcehorn sehr beliebt worden war. Der Jäger zu Pferd konnte ein Horn mit größerem Gewicht tragen, es war sogar von Vorteil, wenn das Horn weit gewunden war. Es konnte leichter um die Schulter gehängt werden, und der Reiter hatte beide Hände frei. Mit der größeren Länge des Rohrs (ca. 4,50m) war auch ein größerer Ausschnitt aus der Naturtonreihe zu blasen, der etwa dem sonoren Klang im Tenor oder Bass eines Chores entspricht. Auf dem Parforcehorn sind dynamische Unterschiede sehr gut zu gestalten, so dass der Klangcharakter vom weichen, runden Ton bis hin zum rauhen, "harzigen", klirrenden Schmettern gestuft werden kann.
Im 19. Jahrhundert wurde das große Jagdhorn aus dem Jagdbetrieb verdrängt.Seit etwa 1870 ist das Fürst-Pless-Horn mit seinen fünf Tönen das am meistgebrauchte Instrument im Jagdbetrieb. Da Jagdhörner keine Ventile haben, müssen die Lippen die ganze Arbeit leisten. Bis der Ansatz sitzt, braucht es einiges an Übung. Für Anfängerinnen und Anfänger ist es besonders streng, weil die Mundmuskulatur noch nicht so ausgeprägt ist. Als Jäger "zu Fuß" bevorzugte er aus praktischen Gründen das kurze Signalhorn, ab 1870 das Plesshorn. Vom hornblasenden Jäger werden musikalische Fertigkeiten verlangt, und die Tonerzeugung mit dem Trichter- oder Kesselmundstück bedurfte einiger Übung. Für bläserisch ungeübte Jäger wurde am Ende des Jahrhunderts ein kleines "Hifthorn" gefertigt, bei dem die Tonerzeugung durch einfaches Hineinblasen mit Hilfe einer eingebauten Metallzunge möglich war. Als sogenannte "Bahnwärterhupen" sind diese Röhren auf der Jagd verpönt.
Während in Frankreich das Parforcehorn immer im Vordergrund stand und das kleine Signalhorn nie recht verbreitet wurde, hat sich das große Horn bei den Jägern in der Schweiz und den Nachbarländern erst wieder nach 1970 langsam durchgesetzt. Man hat dann wieder erkannt, dass damit die Jagdmusik großartig bereichert werden kann.
Generelles
Das Jagdhornblasen als besonders eindrückliche Form jagdlicher Kultur soll im Thurgau auch in Zukunft gepflegt und weiter entwickelt werden. Dazu suchen die Thurgauer Bläsergruppen neue Mitglieder. Die Leiter der drei Thurgauer Gruppen sind gerne bereit, an ihren Übungsstandorten in Mettlen und Diessenhofen interessierten Personen den Einstieg in das Jagdhornblasen zu ermöglichen. Ziel dabei ist es, neue Bläser durch individuelle Anleitung und Privatunterricht möglichst bald in eine bestehende Gruppe zu integrieren.
Könnte Jagdhornblasen für Sie eine Herausforderung sein?
Kontakt:
Werner Gremlich, 079 857 52 16 oder wernergremlich@bluewin.ch
© Jagdhornbläsergruppe Diana TG