Hubertusmesse, Feuerthalen - 03.11.2024

 

Die Jagdhornbläser Diana Thurgau spielen die traditionelle Hubertusmesse von
Hermann Neuhaus



Am Sonntag, 3. November 2024 durften wir in der reformierten Kirche in Feuerthalen das Fest des heiligen Hubertus feiern.

Frau Pfarrerin Renate Bosshard-Nepustil wies darauf hin, dass der heutige Sonntag, der Reformationssonntag, in engem Zusammenhang mit der Hubertus-Sage stehe. So habe sich auch Saulus, durch eine Begegnung mit Gott, zum Paulus gewandelt und habe seine ganze Lebensweise vollständig geändert. Und auch die Reformatoren wie Martin Luther, Ulrich Zwingli oder Johannes Calvin haben im Verlaufe ihres Lebens ihre Einstellung geändert. 
 
In ihrem Predigttext aus 2. Kor. 3, 17 "Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit" zeigte Frau Pfarrerin Renate Bosshard-Nepustil, dass wir uns durch viele irdische Sachen noch fesseln lassen. Sie wünscht sich, dass wir frei werden. Jesus kämpft gegen diese Unfreiheit in uns drin. Er verspricht, uns festzuhalten in allem, was uns belastet. Er schenkt liebevolle Wertschätzung, die ermutigt im Alltag. Er hört zu und ist einfach für uns da. Und Jesus lädt ein, darauf zu vertrauen, dass er genau das tut. Das macht frei. Frei von den Bindungen. Frei, sich mit dem ganzen Leben an Gott zu hängen. Frei um uns einzusetzen für die Welt, in der wir leben.
 
Im Anschluss an den Gottesdienst wurden alle Gottesdienstbesucher durch die Jagdgesellschaft Kohlfirst zu einem Apéro eingeladen. Wir durften ein feines Speckbrot, mundend zu einem kräftigen Weisswein bzw. Mineralwasser oder Orangensaft, geniessen. 
 
Es war ein schöner, gelungener Anlass, an welchem man sich nicht nur in Jägerlatein unterhalten hat. Besonders gefreut haben wir uns auch über den Besuch einer Delegation der Jagdhornbläser vom Rhy.  

 

       

                                                      

Heilige Hubertus      -    Gedenktag: 3. November

Patron der Jäger, Förster, Waldarbeiter und Schützenvereine

Der heilige Hubertus gilt als Schutzpatron der Jäger und Forstleute. Der Legende nach wurde Hubertus als Sohn des Herzogs Bertrand von Toulouse um das Jahr 655 geboren. Als Edelmann verstand er es hervorragend, mit Waffen umzugehen, und er erwarb sich im Jahre 687 in der Schlacht von Tertry hohe Verdienste, für die er mit der Heirat der Grafentochter Floribana von Löwen und mit der würde des höchsten Beamtenstatus belohnt wurde. Nachdem seine Frau bei der Geburt des ersten Sohnes starb, suchte Hubertus jahrelang auf der Jagd in den Wäldern des Ardennengebirges Ablenkung von seinem Schmerz.

Eines Tages begegnete er einem kapitalen, weißen Hirsch, dem er tagelang nachstellte, bis er sich immer tiefer in den Wäldern verirrte, und schließlich das erschöpfte Tier ins Visier seiner Waffe bekam. Doch ehe er zum tödlichen Schuss abdrücken konnte, offenbarte sich ihm eine mächtige Vision: Er sah ein leuchtendes Kreuz zwischen dem Hirschgeweih und vernahm eine mahnende Stimme: „Hubertus, warum jagst du nur deinem Vergnügen nach und vertust die wertvollste Zeit deines Lebens?“

Tief berührt von diesem Ereignis beschloss er, sein Leben zu ändern. Er legte all seine Ämter zurück, verteilte seine Reichtümer an die Armen und ließ sich zum Priester weihen und pilgerte nach Rom. Später wurde er um das Jahr 700 zum Bischof von Maastricht geweiht. Im Jahre 727, nach einem bewegten Leben starb er mit 77 Jahren – ein für die damalige Lebenserwartung sehr hohes Alter. 993 wurde er in das amtliche Verzeichnis der Heiligen aufgenommen.

Freilich gibt es verschiedene Versionen der Legende. Die tatsächlichen, historischen Ereignisse spielen aber eine untergeordnete Rolle, wenn wir uns mit der tieferen Botschaft der Legende befassen. Der weiße Hirsch mit dem Kreuz ist wohl ein Symbol für die Heiligkeit allen Lebens, das der Mensch nur allzu oft für seine Ziele ausbeutet. Nicht nur die Natur um uns sondern auch diejenige, die in uns ist, wird für Vieles geopfert, das vor dem Hintergrund der Ewigkeit jedoch keinen Bestand hat.

Am 3. November feiern die Jägerinnen und Jäger ihren Schutzpatron, den hl. Hubertus: Ihm zu Ehren und als Zeichen besonderer Ehrfurcht vor der Schöpfung. Denn mit dem Jagdrecht verbunden ist auch die Pflicht zur Hege. Und so sind Jägerinnen und Jäger mitverantwortlich für die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepassten, artenreichen, gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen.